Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Hooveriii: Pointe (Review)

Artist:

Hooveriii

Hooveriii: Pointe
Album:

Pointe

Medium: CD/LP/Download/Limitiert/LP farbig
Stil:

Space Rock, Art- und Dream-Pop, Psyche, Kraut

Label: The Reveberation Appreciation Society
Spieldauer: 38:31
Erschienen: 13.10.2023
Website: [Link]

Welch schöne Platte!
Welch seltsamer Band-Name!
Wie eigenartig doch die Reise durch das HOOVERIII-Universum ausfällt!
Pointe“ lädt einerseits zum Träumen und andererseits zum Schweben durch Zeit und Raum ein – ohne dabei jemals auch nur einen Moment lang ein unangenehmes oder bedrückendes Gefühl zu entfalten, bei dem selbst die mitunter esoterisch daherkommenden Texte mehr auf die Schönheiten als die Trauer setzen, selbst wenn wir in einem Song wie „The Ship That I Sail“ nicht wirklich wissen, wo die Reise hingeht und ob sie am Ende nicht doch mit einer Bruchlandung endet – oder um es mit Hoovers Worten auszudrücken: „Ich mag Songs, in denen man zugeben kann, dass man ein Versager ist, auch wenn es sich eher um einen Charakter handelt oder einfach nur einen Aspekt seiner eigenen Persönlichkeit reflektiert.“

Oder nehmen wir „The Rock“.
Ein Song voller Doppeldeutigkeit. Ist das nun ein Liebeslied oder geht es doch um die eigenen Ängste, die einen einzwängen und den Blick aufs Universum verstellen?
Ist das Kunst?
Selbstverständlich! Und zwar eine der Extraklasse.

Doch zurück zum Anfang. Denn schon der erste „Pointe“-Eindruck besticht mit einem fantastisch gestalteten LP-Cover (hinter dem sich auch ein vierseitiger LP-Einleger mit allen Texten findet), das von vornherein gestalterisch genau die Atmosphäre entfaltet, welche uns dahinter musikalisch erwartet: Space Rock trifft auf Art Pop und Psychedelisches auf Verträumtes – der natürliche Gipfel erscheint im kosmischen Licht. Willkommen in einer Welt, die ihre Musik-Vergangenheit geschickt mit der Zukunft zu einem Gebräu vereint, das einen wie im Raumschiff Enterprise durchs Universum der traumgeschwängerten Klänge beamt.

Die Band aus Los Angeles scheint sogar ein deutsches Musik-Gen – und zwar das des Krautrocks – in sich zu tragen und diesem jede Menge Freiräume freizuschaufeln, wovon das absolute Highlight dann der Space-Rock-Longtrack im besten CAN-Stil „The Ship That I Sail“ (Sagt der Titel eigentlich nicht schon alles?) ist.
Wir segeln einfach mit und genießen.
Mehr ist nicht nötig bei HOOVERIII, denn ihr singender und klingender (Wurlitzer Piano spielender) Kapitän Hoover hat alles im Griff und die musikalischen Steuerknüppel fest in der Tastaturen-Hand. Egal, wohin die Reise auch geht und ob dort das Gras und die Kräuter hoch stehen oder frisch gemäht sind – Rauchen scheint sich im Grunde alles zur Musik von „Pointe“ zu lassen, wobei besonders schmackhaft „The Tall Grass“ ist.

Dass dann das Album mit „Dreaming“ endet, ist zwingend notwendig, da wir bei solcher Musik und dem noch dazu ausgezeichnet klingenden Sound von HOOVERIII auf eine Traumreise mitgenommen werden, in der zwar auch die Gitarren mal etwas lauter klingen dürfen und mit verschmitztem Lächeln selbst die BEATLES mal einen Pilz pflanzen, der in der „Yellow Submarine“ angesetzt wurde, ist völlig egal, denn das Traumland von „Pointe“ erstreckt sich eben mal tief in die Vergangenheit, genauso wie es sich in die unendlichen Weiten des Kosmos erhebt.
Kein Weg ist zu weit, keine Idee zu verwegen, um nicht in Angriff genommen zu werden, sodass die Worte, welche uns aus dem Album verabschieden, klug gewählt sind: „All our fears have gone away / It's the path in which we lay / Where we are dreaming / We are dreaming“.

FAZIT: Mit „Pointe“, dem vierten Album von HOOVERIII aus Los Angeles, schließt sich der Kreis, welcher als ein Soloprojekt von Bert Hoover begann und nun im großen Bandgefüge schwer beeindruckend endet. Hoover selber stellt dazu fest: „In vielerlei Hinsicht fühlt sich 'Pointe' wie ein Epilog zu einer Phase der Band und ein Prolog zur nächsten an.“ Da darf man nach dieser Musik-Reise durch den Space Rock sowie Art Pop und verträumte psychedelische Klangwelten im besten Klanggefüge nur gespannt sein, was uns als nächstes erwartet. Mit „Pointe“ haben HOOVERIII die Musik-Latte auf jeden Fall verdammt hoch gelegt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1344x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (16:15):
  • Prom (3:10)
  • The Tall Grass (3:08)
  • This Rock (3:57)
  • Can't You Hear Me Calling? (3:00)
  • I Am Alive (3:00)
  • Seite B (22:16):
  • The Game (4:49)
  • Circling The Square (3:51)
  • The Ship That I Sail (9:22)
  • Dreaming (4:14)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Pointe (2023) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!